Sprachlos - Ich?
Ich und sprachlos? Das ist für mich etwas Außergewöhnliches...
Wie es anfing
Als dieses schreckliche Geschehen im Februar anfing, war ich zuerst sprachlos. Wer mich kennt weiß, dass das bei mir etwas sehr Ungewöhnliches ist. Aber was sollte ich schon dazu sagen? Wie banal vieles im Gegensatz dazu ist. Es kam mir ziemlich Vieles banal vor. Dann habe ich mich an meine Ressourcen erinnert und angefangen darüber zu reflektieren, wie ich mit dem Ganzen umgehen will.
Mit den Lieblingsmenschen sprechen
Ich habe mit meinen Nächsten darüber gesprochen, dass ich trotzdem positiv denken will. Das erweckte schnell den Eindruck, dass ich die Realität verkenne. Nein, das tue ich nicht! Ob meiner Sprachlosigkeit war ich nicht so wortgewandt, wie ich es sonst bin. Dann bekam ich eine E-Mail von Nicole Basel, Impulse. In dieser hat sie wunderbar fomuliert, wie ich denke. Ich konnte es zu Beginn des Ganzen nur nicht in Worte fassen. Sie schrieb unter anderem:
- Optimismus bedeutet nicht, Dinge positiv zu sehen, wenn sie nicht positiv sind.
- Optimismus ist nicht die Verleugnung der Realität.
- Optimismus ist der Glaube daran, dass die Zukunft positiv ist. Dass wir womöglich durch eine schwere Zeit gehen, aber daran glauben, dass wir zusammen da durchkommen werden.
Das entspricht vollumfänglich meiner Haltung. Ich will Mr. P nicht auch noch meinen Gemütszustand opfern.
Das bedeutet nicht, dass ich nicht helfen möchte. Das tue ich mit Spenden. Mir tun die flüchtenden und kämpfenden Menschen leid und sie haben mein tiefstes Mitgefühl. Mir tut es leid, dass wir nach dieser schon sehr schweren Corona-Zeit, welche ja auch noch anhält, nun nahtlos in die nächste Krise geschlittert sind.
Deshalb: Es gerade jetzt wichtig, gut für sich selbst zu sorgen. Denn wir verlieren unsere Energie und unseren Lebensmut, wenn wir uns zu viel mit allem beschäftigen.
Mein Rezept für eine gesunde Psyche ist deshalb für mich: Wie im Flugzeug zuerst die Sauerstoffmaske für. die helfenden Personen, dann für die Kinder. Dies ist genau so auch für Menschen, welche für andere Menschen eine Unterstützung bieten. (Als NLP-Lehrtrainerin und -Lehrcoch hat man bis zum Start seiner Lehrtätigkeit zusätzliche zu der Methodenkompetenz bezüglich NLP mindestens drei verschiedene Therapierichtungen erlernt.)
Keine Nachrichten sondern Zeitung
1. Ich schaue mir keine Nachrichten mehr an. Ich konsumiere nicht mehr das Morgenmagazin, was ich sonst immer jeden Morgen während der Morgenroutine getan habe. Ich höre auch kein Radio mehr. Sondern stattdessen lese ich einmal am Tag die Zeitung. Und für die Wirtschaft das Handelsblatt. Das ist sachlicher und ich habe nicht so viele schreckliche emotionale Bilder im Kopf. Diese Bilder erzeugen bei mir ein tiefes Gefühl der Hilflosigkeit. Und da ich den Krieg nicht ändern kann, ist es besser gut für mich zu sorgen. So kann ich anderen Hilfe leisten. Beispielsweise mit Coaching-Angeboten.
Täglich Sport
2. Ich gehe täglich zum Sport und kurz in die Sauna. Bewegung nimmt Adrenalin und Stresshormone weg. Denn auf der unbewussten Ebene verursacht das Ganze schon Stress, weil wir uns nicht zu 100% entziehen können.
Musik hören
3. Ich höre Musik aus der Konserve (Mein IPod funktioniert noch, es gibt in der Mediathek auch viele schöne Konzertaufnahmen und dann gibt es ja noch viele andere Möglichkeiten)
In der Natur spazieren gehen
4. Ich gehe in der Natur spazieren. Wenn ich den Blick in die wunderschöne Natur richten kann, dann gelingt es mir, mich ganz tief zu entspannen.
Soziale Kontakte
5. Ich bin mit mir wichtigen Herzensmenschen in meiner Freizeit zusammen.
Zukunftsprojekte
6. Ich arbeite normal weiter an meinen Zukunftsprojekten. à Das bedeutet, ich lasse mich nicht beirren und glaube an die Zukunft. Das gelingt mir wahrscheinlich nur, weil ich mich nicht den ganzen Tag mit den schlimmen Themen beschäftigte. Und das ist gut so, sonst hat der K-Treiber ja schon gewonnen.
Andere mental unterstützen
7. Ich bemühe mich darum, so viele wie möglich davon zu überzeugen, dass es gut ist, im Moment besonders achtsam mit der eigenen psychischen Gesundheit umzugehen.
Wie sagen wir es den Kindern?
Nele Hirsch vom eBildungslabor hat eine Seite veröffentlich, welche Hilfestellung für die Kommunikation mit den Kindern über diese Situation gibt. Ich finde das ganz toll und gebe diese Information gern weiter: Taskcards.de
Fazit: Das alles ist gut so, sonst hat der K-Treiber ja schon gewonnen.
Vielleicht hilft das auch dir, noch besser mit der Situation umzugehen. Und falls dir etwas einfällt oder du noch etwas anderes machst, ergänze doch diese Liste, so haben wir alle etwas davon.
PS: Meine Sprachlosigkeit ist wieder vorbei.
Ergänzung am 16.03.2022: So ganz ohne Nachrichten zu sehen geht dann für mich doch nicht. Ich schaue mir ab und zu die Nachrichten an.
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